Das Erhalten einer Erbschaft ist oft kompliziert. Ein Zufluss von Bargeld oder anderen Vermögenswerten ist zwar willkommen, kann jedoch zu einem Zeitpunkt erfolgen, an dem die Erben noch über den Verlust eines geliebten Menschen trauern. Abhängig von der Art der Vermögenswerte und anderen Faktoren können auch Verwirrung oder Unsicherheit über die Konsequenzen oder die beste Vorgehensweise vorliegen.
Vermögenswerte zu erben, nachdem jemand gestorben ist, kann für jede Familie ein heikles Thema sein. Es mag wie ein Glücksfall erscheinen, aber es geht nicht immer nur darum, einen Scheck zu hinterlegen, daher sollte man sich sehr genau mit dem Thema Vererben befassen, um den Verlust der Vermögenswerte zu minimieren. Am besten ist es, seinen Nachlass mit einem Profi rechtzeitig genauestens zu planen.
Ein letzter Wille und ein Testament
Die Nachlassplanung geht weit über die Erstellung eines Testaments oder letzten Willen hinaus. Gründliche Planung bedeutet, dass alle Vermögenswerte so reibungslos wie möglich an die Personen oder Organisationen übertragen werden, für die sie bestimmt sind. Neben der Umsetzung des Plans sollte auch sichergestellt werden, dass die Empfänger davon erfahren und die Wünsche des Verstorbenen respektieren.
Ein Testament hat den Vorteil, dass sich der Verstorbene zu Lebzeiten klar geäußert hat, was seine letzten Wünsche sind und wie sein Vermögen aufgeteilt werden soll. Häufig ist es aber so, dass bei dieser Art von Vererbung hohe Steuern von bis zu 50 % anfallen können. Indirekte Verwandte, wie Schwiegersohn oder Schwiegertochter sind am schwersten von den finanziellen Einbußen betroffen.
Ein professioneller Nachlassplaner kann helfen
Ein professioneller Nachlassplaner kann helfen, anfallende Erbschaftssteuern zu reduzieren und alternative Methoden aufzeichnen, den Nachlass besser aufzuteilen. Ebenso gibt es weniger Streitigkeiten zwischen den Hinterbliebenen, wenn ein Testament aufgesetzt wurde.
In einem Testament sollten einer Liste aller wertvollen Gegenstände enthalten. Beispiele hierfür sind das Haus, weitere Immobilien, Schmuck, Sammlerstücke, Fahrzeuge, Kunst und Antiquitäten. Die Liste wird wahrscheinlich viel länger sein, als erwartet. Notieren Sie jeden Namen der Person, die einen bestimmten Gegenstand nach Ihrem Tod bekommen soll.
Als nächstes sollten alle nicht materiellen Vermögenswerte der Liste hinzufügen. Zum Beispiel, Aktienpapiere, Bankkonten, Lebensversicherungen und andere Versicherungspolicen. Anschließend und auf einer separaten Liste sollten Kreditkarten, andere Verpflichtungen und Schulden aufgeführt werden. Solche detaillierten Aufstellungen vereinfachen den Nachlass ungemein.
Unterschied zwischen Schenkungen und Vererben
Der Hauptunterschied zwischen einer Schenkung und Vererbung ist der Zeitpunkt der Eigentumsübertragung. So wird bei einer Schenkung das Eigentum oder ein Teil des Eigentums sowie Vermögen an eine andere Person zu Lebzeiten übertragen. Durch die Schenkung werden die Eigentumsrechte an den Beschenkten übertragen.
Schenkungen haben den Vorteil, dass sie in mehreren Schritten gemacht werden können, und sich damit die Erbschafts- und Schenkungssteuer minimieren lässt. Das ist eine entscheidende Strategie bei sehr großen Nachlässen. Hier können beispielsweise die Eltern an ihre Kinder bis zu 400.000 Euro steuerfrei verschenken. Die können es weiter an ihre Kinder mit einer erhöhten steuerfreien Summe oder an den Lebenspartner weiter verschenken, ohne steuerliche Einbußen zu machen. Beim direkten Vererben sinkt der steuerfreie Betrag für Verwandte nicht ersten Grades, wie zum Beispiel einem Enkelkind, dramatisch. Abgesehen von den enormen Steuervorteilen der Schenkung ist die Freude des Beschenkten ein positiver Aspekt.
Bei Schenkungen ist zu beachten, dass ein gewisser Zeitraum zwischen den jeweiligen Schenkungen liegen sollte. Experten empfehlen mindestens ein Jahr, sagen aber: umso länger desto besser.