Die Stadt Falkensee liegt am nordwestlichen Rand der deutschen Landeshauptstadt Berlin in der Zehdenick-Spandauer Havelniederung. Falkensee befindet sich im Osten des Landkreises Havelland im Bundesland Brandenburg mit einer Gesamtfläche von 43.27 km² und 43.000 Einwohnern. Die Bevölkerungsdichte beträgt 985 Einwohner je km². Aufgrund zahlreicher, kleinerer Gewässer und der stark bewaldeten Fläche des Spandauer Forsts ist die Bevölkerungsdichte in Relation zu der von Berlin eher gering.
Falkensee besteht heute aus den beiden ehemals selbstständigen Dörfern Falkenhagen und Seegefeld, an die sich später die Ortsteile Finkenkrug, Falkenhöh, Falkenhain und Waldheim anschlossen. Die Stadt erhielt erst 1961 das Stadtrecht und grenzt an die brandenburgischen Orte Schönwalde im Norden, an Brieselang im Westen, an Dallgow-Döberitz im Süden. Im Osten grenzt Falkensee an den Ort Falkenhagener Feld und Staaken, beides Ortsteile von Berlin-Spandau. Der Falkenhagener See, das größte Gewässer des Ortes, befindet sich im nördlichen Stadtgebiet.
Stadtgeschichte Falkensees
Ursprünglich ist Falkensee 1923 aus zwei Ortschaften – dem Rittergut Seegefeld und dem Bauerndorf Falkenhagen – entstanden, wobei der Name der neuen Gemeinde Falkensee aus den beiden alten Ortsnamen zusammengesetzt wurde. In diesem Jahr genehmigte das Preußische Staatsministerium die Zusammenlegung beider Gemeinden aufgrund einer gesteigerten Bautätigkeit und einer stetig wachsenden Einwohnerzahl: Es entstand Falkensee, umgangssprachlich als „das größte Dorf Deutschlands“ bezeichnet.
Der historische Ortskern Seegefeld wurde bereits im Jahre 1265 erstmals urkundlich erwähnt. In Seegefeld lag seit 1572 das Rittergut von Georg von Ribbeck, dessen Besitz im Jahre 1898 von der Deutschen Ansiedlungsbank aufgekauft und an Neusiedler vergeben wurde und somit die Grundlage für die noch heute anhaltende Bautätigkeit bildete.
Falkenhagen, der andere historische Ortskern, wurde erstmals 1336 urkundlich erwähnt. In erster Linie prägen Großbrände die frühe Geschichte Falkenhagens. Aus diesem Grund liegt die Stadtgeschichte fast völlig im Dunkeln: Im April 1676 brannte die gesamte Gemeinde ab. Wiederum 1806 brannte der nördliche Teil Falkenhagens fast komplett nieder. 1822 verschonte ein weiterer Großbrand nur die Kirche des Ortes und vier Wohnhäuser.
Die massive Besiedlungstätigkeit in beiden Orten setzte 1898 ein, als die Deutsche Ansiedlungsbank in Berlin den zum Seegefelder Rittergut gehörenden Grundbesitz aufteilte und als Siedelland anbot und erreichte ihren Höhepunkt vorerst in den 1920/30er Jahren.
Die Ortsteile Neu-Finkenkrug, Waldheim Neu-Seegefeld entstanden, es folgten die Ortsteile Falkenhain und Falkenhagener Feld. Seit den 1990er Jahren kam es zu einem erneuten Bauboom in Falkensee. Dieser veränderte das Stadtbild in Form von Reihen-, Mietshäusern und Stadtvillen enorm. Besonders anziehend wirkt auf viele Neu-Falkenseer die Möglichkeit, ihr neues Eigenheim auf bisher unbebaute Grundstücke in bereits bestehenden Wohnstraßen zu errichten.
Die Architektur Falkensee
Das architektonische Bild des historischen Falkensees wird geprägt durch bewaldete Villengrundstücke und die historische, dörfliche Bebauung. Im Ortsteil Falkenhagen befinden sich zahlreiche, mit Villen bebaute Wohngrundstücke und seit 1995 auch die Madagassische Botschaft. Ein wichtiges Indiz für die immer noch andauernde Bautätigkeit ist die hohe Dichte von Architekturbüros im Stadtbild Falkensees.
Wichtige historische Bauwerke Falkensees sind die im 14. Jahrhundert und 1680 erneuerte Dorfkirche Falkenhagen, die im 13./14. Jahrhundert erbaute und 1781 erweiterte Dorfkirche Seegefeld und das historische Rathaus Falkensees. Besonders erwähnenswert ist zudem das Falkenseer Heimatmuseum. Es handelt sich um ein ehemaliges Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert. Das denkmalgeschützte Gebäude ist ein 2-stöckiges Fachwerkhaus, das als Wohnhaus bis etwa 1850 in der Berlin-Spandauer Altstadt stand und vom damaligen Besitzer dort abgebaut und in Falkensee wiederaufgebaut wurde.
Ein weiteres historisch bedeutendes Bauwerk Falkensees stellt das „Landhaus Waltraud“ dar, das heute als „Hexenhaus“ bekannt ist. Es handelt sich um ein ehemaliges Landhaus, welches 1904 durch den Architekten Ludwig Voigt liebevoll und detailreich im Jugendstil erbaut wurde. Das Besondere sind die verwendeten Eichenstämme mit Rinde, die In den Folgejahren musste das historisch wichtige Gebäude massive Verluste an Bausubstanz hinnehmen.
Bemühungen Falkenseer Bürgerinitiativen zur Erhaltung und Restauration des Gebäudes zum einen, als auch eine Nutzung als Filmkulisse im Film „Männerpension“ mit Til Schweiger und Heike Makatsch steigerten zwar den Bekanntheitsgrad, konnten mangels finanzieller Mittel den Verfall des Gebäudes zunächst nicht aufhalten.
Seit nunmehr fast 8 Jahren befindet sich hier, nach umfangreicher Sanierung des lange Zeit leerstehenden Gebäudes, Edmond’s Hexenhaus – ein zauberhaftes, gemütliches Restaurant mit bester französischer Küche. Hier verweile ich bei fast jedem Besuch gerne für einen Kaffee und Stück Kuchen.